Ich bearbeite hauptsächlich Gänse- und Hühnereier. Nach dem Ausblasen und Säubern werden die Eier dunkel, zumeist braun, gefärbt. Je dunkler die Färbung gelingt, desto besser sind die Kontraste. Dann wird die Eischale mit verschiedenen Messern von Hand bearbeitet, bis sich das gewünschte Motiv zeigt. Die Kratztechnik lebt von ihren Kontrasten, das heißt, je tiefer ich in die Eischale ritze, desto heller wird der Strich. Das Ganze ist einer Radierung nicht unähnlich. Am Schluß werden manche Eier noch koloriert, lackiert oder fixiert. Einen Faden mache ich nur an das Ei, wenn der Kunde dies wünscht. Viele Käufer sind dazu übergegangen, ihre Schätze das ganze Jahr über in einer Vitrine auszustellen oder an exponiertem Platz in schöner Dekoration anzusehen. Da wäre ein Faden nur störend.
Machart der gemalten Meisen mit eingefrästem Nest
Zuerst werden Gänseeier gefärbt, zumeist braun, blau, grün oder rotbraun. Dann wird die Schale mit Schleifpapier geschliffen, bis das Ei grob gesprenkelt ist. Dieser Aufwand ist nötig, weil der Kontrast zwischen den gemalten Vögeln und der weißen Schale des Gänseeies zu hart ist. Nachn dem Schleifen wird eine Meise ( es gibt erstaunlich viele Arten!), ein Rotkehlchen, ein Spatz oder ein Specht auf das Ei gemalt. Ist das gelungen, nehme ich eine Fräse und fräse die Rundung des Nestes in das Gänseei, möglichst nahe an Kopf und Schnabel des Vogels heran. Die Kanten schleife ich mir feinem Papier glatt und entferne die Eihaut am Rande des Loches. Dann wird das Ei lackiert. Danach fülle ich das Gänseei mit Heu oder Moos und lege ein kleines Deco-Ei hinein. Als Abschluß erhält das Lochei noch ein Band zum Aufhängen.